Archäologie

Die Ortsteile des Marktes Meitingen weisen eine lange und bewegte Geschichte auf. Ausgrabungen im Gemeindegebiet fördern immer wieder Erstaunliches zu Tage.

Ursprünglich sollten die Funde in der Donauwörther Straße in einem eigenen Ausstellungspavillon („Cocobello“) vor Ort ausgestellt werden, doch dann bereitete die Corona-Pandemie diesem Vorhaben leider ein jähes Ende. Um Ihnen die Möglichkeit zu geben, die archäologischen Funde auch virtuell betrachten zu können, wurde das „Online Museum für Archäologie Landkreis Augsburg“ (kurz: OMFALA) ins Leben gerufen. OMFALA ist ein Projekt des Arbeitskreises für Vor- und Frühgeschichte im Heimatverein für den Landkreis Augsburg e.V. und präsentiert Ihnen (stets aktualisiert) die neuesten archäologischen Funde aus dem Landkreis Augsburg.


Frühmittelalterliche Gräber in der Werner-von-Siemens-Straße

Im Oktober 2022 wurden an der Werner-von-Siemens-Str. im Rahmen einer archäologischen Baubegleitung vier West-Ost ausgerichtete Körperbestattungen freigelegt. Im Januar 2023 konnten die schließlich insgesamt fünf Bestattungen archäologisch ausgegraben und dokumentiert werden.

Bei den Bestatteten handelte es sich um zwei Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren, deren Geschlecht nicht bestimmbar ist. Außerdem ein etwa 30 bis 40 Jahre alter Mann und eine 25 bis 30 Jahre alte Frau. Die älteste Person ist ein 40 bis 60 Jahre alter Mann, der sich im Laufe seines Lebens zwei Rippen brach und vermutlich unter starker Arthrose, Karies und Gelenkschmerzen litt. Ebenso weist der jüngere Mann schon Anzeichen einer beginnenden Arthrose und Gelenkabnutzungen auf. Vermutlich handelt es sich hierbei um einen Familienverband im weitesten Sinne, wobei die Toten nicht zwangsläufig blutsverwandt sein müssen. Dies könnte nur eine DNA-Analyse klären. Der ältere Mann liegt im Zentrum der kleinen Grabgruppe. Er wird eingerahmt von der jüngeren Frau und dem jüngeren Mann.

Es wurden nur zwei eiserne Gürtelschnallen als Teile der Tracht in den Gräbern des jüngeren Mannes und eines Jugendlichen gefunden, was ein Hinweis auf dessen Geschlecht (männlich) sein könnte. Aufgrund nicht vorhandener Grabbeigaben oder Gegenstände im Umfeld datiert die Grabungsfirma Archäograph die Gräber unter Vorbehalt in die späte Merowinger-/frühe Karolingerzeit, d.h. um 700-750 n.Chr.

Die Präsentation der Funde steht Ihnen hier zum Download zur Verfügung.

Ausgrabungen in Langenreichen

Eine Kinderbestattung im Münchshöfener Erdwerk von Langenreichen sowie weitere archäologische Befunde (u.a. sogenannte „Schlitzgruben”) lassen darauf hindeuten, dass die Gegend um Langenreichen bereits in der Jungsteinzeit besiedelt wurde.